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Puchheimer Leserpreis 2022 – Vorstellung der nächsten vier Bücher der Longlist im April

Die Vorauswahl der nominierten Bücher für den Puchheimer Leserpreis 2022 ist abgeschlossen. Insgesamt zwölf Werke wurden für die Longlist vorgemerkt. Jeden Monat stellen die vier Mitglieder des Auswahlgremiums jeweils ein Werk vor. Im Mai, nach der Vorstellung der letzten vier Bücher, geben sie ihren jeweiligen Favoriten bekannt. Aus diesen vier Büchern wählen dann die Puchheimerinnen und Puchheimer das Werk aus, das ihrer Meinung nach den Puchheimer Leserpreis 2022 verliehen bekommen soll. Alle vier Autor:innen der Werke stellen in Lesungen ihr Werk den Puchheimer:innen selbst vor.

Anschließend können die Puchheimerinnen und Puchheimer abstimmen. Erhältlich sind alle vier Bücher in der Buchhandlung Bräunling und in der Stadtbibliothek Puchheim. Hier werden auch die Abstimmungskärtchen und die Einwurfboxen bereitstehen. Auf der städtischen Homepage wird ein Onlinevoting eingerichtet. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden attraktive Preise verlost.

Dies sind die Inhaltsangaben der vier Buchtitel der April-Auswahl der Longlist:

Puchheimer Leserpreis 2022 Krisha Kops Motiv Buchcover 375 85.jpg

Krisha Kops: „Das ewige Rauschen“

Was brauchen wir, um Wurzeln zu schlagen? Im Roman „Das ewige Rauschen“ geht es um eine deutsch-indische Familie, die durch die Blickwinkel mehrerer Generationen über die Suche nach Identität und Heimat berichtet. Eine strahlende deutsch-indische Familiengeschichte, die durch das Rauschen des Windes erzählt wird. Eine philosophisch angehauchte, literarische Geschichte, die zum Weiterlesen einlädt.

Puchheimer Leserpreis 2022 Fatma Aydemir Motiv Buchcover

Fatma Aydemir: „Dschinns“

Ein Roman wie eine vielstimmige Symphonie, die mit einem (unerwarteten) Paukenschlag beginnt und sich in die Lebenslinien der einzelnen Protagonisten verzweigt, die so vielgestaltig sind und doch eines eint: sie gehören einer Familie an. Erzählt wird die Geschichte von Hüseyin, der, nachdem er in den 1970er-Jahren als „Gastarbeiter“ aus der Türkei nach Deutschland kam, nun nach 30 Jahren harter Arbeit seinen Lebensabend in Istanbul verbringen will ... mit seiner Familie. Doch es kommt ganz anders ... In einem fabelhaften Aufbau (Vater, Mutter und die vier Kinder bekommen je ein eigenes Kapitel) wird die Familiengeschichte aus wechselnden Perspektiven und überraschend unterschiedlich erzählt: wie die Kinder zwischen den Kulturen aufwachsen, gegen die Eltern und deren überkommene Ansichten aufbegehren, ihr eigenes Leben zu finden suchen und sich gegenseitig helfen; und die Eltern, die in einem fremden und zum Teil abweisenden Land ihre Traditionen wahren und die Familie gegen alle Widerstände zusammen halten wollen ...

Puchheimer Leserpreis 2022 Katharina Adler Motiv Buchcover

Katharina Adler: „Iglhaut“

Iglhaut, eine handfeste Frau Mitte 30, betreibt eine kleine Schreinerei in einem Münchner Innenhof. Man hat ein wenig Meister Eder vor Augen. Sie selber hat klare und teilweise forsche Meinungen, ist aber doch auf unterschiedliche Weise abhängig von ihrem Ex-Mann und ihren Eltern. Im Haus wird sie von den verschiedenen Menschen um Rat gefragt, packt an und hilft, wo sie kann. Sämtliche Facetten des Lebens treffen aufeinander, verschiedenste Bedürfnisse wollen bedient werden. Und darüber vergisst Iglhaut so manches Mal, sich um sich selbst zu kümmern und auf sich zu achten. Ein feines, schön zu lesendes Buch, das viel München-Gefühl vermittelt.

Puchheimer Leserpreis 2022 Lea Draeger Motiv Buchcover

Lea Draeger: „Wenn ich euch verraten könnte“

Eine dreizehnjährige Ich-Erzählerin hört auf zu essen, redet nichts mehr und landet in der Kinderpsychiatrie. Die Gründe dafür findet sie in der Geschichte ihrer Familie, die sie bruchstückhaft auf einem karierten Schreibblock aufzuzeichnen versucht. Am Anfang des Romans steht die drastisch geschilderte Selbsttötung des Urgroßvaters. Daran schließt sich die eindrückliche Schilderung des Klinikalltags an. Immer wieder erfährt man quasi nebenher Einzelheiten aus der bedrückenden Vergangenheit der zurückliegenden vier Generationen. Ihr gesamtes junges Leben hat die Erzählerin mit Themen wie Katholizismus, patriarchalischen Strukturen und psychischen Erkrankungen zu kämpfen und scheint letzten Endes nur in der drastischen Schilderung des Leids der Familie ein wenig Erlösung zu finden.

Weitere Informationen zum Puchheimer Leserpreis 2022 finden Sie hier.

Veröffentlicht im April 2022.

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