Ein Unternehmensbesuch in der Traditionsbäckerei Maximilian Hünsche GmbH – „Jeder Biß hat Marmelade“

Erster Bürgermeister Norbert Seidl, Bäckermeister Maximilian Hünsche, Bäckereifachverkäuferin Sabine Hünsche und Wirtschaftsreferent Hans Knürr.

Die einzige Bäckerei Puchheims, in der noch selbst gebacken wird, hat vor eineinhalb Jahren den Besitzer gewechselt. Martin Schönleben übergab sein Lebenswerk an das junge Ehepaar Maximilian und Sabine Hünsche. Während eines Unternehmensbesuchs am 20. Oktober 2022 erzählten die beiden Erstem Bügermeister Norbert Seidl, Wirtschaftsreferent Hans Knürr und Wirtschaftsförderin Sonja Weinbuch von ihrem Arbeitsalltag.

Dieser beginnt für den Chef sehr früh, schon um 3 Uhr nachts wirft Hünsche den Ofen an, das Herzstück der Backstube. Die Auszubildenden dürfen erst um 6 Uhr mit der Arbeit beginnen. Für den dreißigjährigen Familienvater mit zwei Mädchen im Alter von vier und sieben Jahren ein guter Rhythmus, findet Hünsche, der nachmittags meistens für die Kinder da ist. Sonntags backen sie dann oft zusammen mit den Töchtern. Am Ruhetag montags wird der Teig für den nächsten Tag vorbereitet und Papierkram erledigt. Im Gegensatz zum Bäckermeister darf der Teig 18 Stunden ruhen; dann erst kann er weiter verarbeitet werden.

Nach einem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Vorgänger wie Schönleben ist es eine Herausforderung, eine eigene Handschrift zu entwickeln, nach der Seidl fragte. Hünsche setzt auf Tradition, Nachhaltigkeit und Regionalität. Alles, auch die Gewürzmischungen werden selbst gemacht, es wird traditionell und ohne moderne Technologie gebacken. Und beim Krapfen „hat jeder Biß Marmelade“ sagte Sabine Hünsche stolz. Die Nachfrage nach Selbstgebackenem sei groß. Obwohl immer mehr Läden schließen, geht der Trend hin zu Kleinbäckereien, die auf Regionalität setzen, sagte der junge Ladeninhaber.

Im Hintergrund werden Croissants zugeschnitten, sogenannter Plunder. Samstag und Sonntag sind die „plunderstärksten“ Tage, an denen werden circa 80 Stück verkauft. Natürlich ist es nicht immer möglich, genau zu kalkulieren, daher wird übrig gebliebene Ware eingefroren und einmal in der Woche an die Tafel weiter gegeben.

Gelernt hat Hünsche sein Handwerk in der Bäckerei Konditorei Café Martin Reicherzer in Fürstenfeldbruck, wo er auch seine Frau Sabine sowie seinen engsten Mitarbeiter kennen gelernt hat. Er ist immer noch in regem Kontakt mit seinem Ausbildungsbetrieb. „Man hilft sich aus. Es kommt schon vor, dass man sich mal nachts anruft, wenn jemand ausfällt.“ Auch Schönleben kommt wöchentlich einmal vorbei und backt mit. „Wir verstehen uns sehr gut“, so Hünsche. Man merkt in der Backstube, dass es ein sehr familiärer Betrieb ist, wo man sich wohlfühlen kann. „Wir sind ein sehr junges Team. Die älteste Mitarbeiterin ist meine Mutter“, lachte Hünsche.

Einen Trend hin zum Selberbacken kann Hünsche nicht feststellen, obwohl die Preise notgedrungen steigen. „Ich würde mich freuen, wenn mehr gebacken wird. Es geht etwas verloren, wenn die Jugend nicht weiß, wie man backt.“ Wo viele besonders angesichts der nächtlichen Arbeitszeiten und der steigenden Energiepreise sagen würden, das ist hart verdientes Brot, da sagen die Hünsches „Das ist unser Leben. Wir machen das gerne.“

Foto 1 (v.l.): Erster Bürgermeister Norbert Seidl, Bäckermeister Maximilian Hünsche, Bäckereifachverkäuferin Sabine Hünsche und Wirtschaftsreferent Hans Knürr.

Foto 2: Beim Plunderzuschnitt.

Veröffentlicht im Oktober 2022.

Beim Plunderzuschnitt.
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