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Gedenksteine und Denkmäler

Nachfolgend werden verschiedener Gedenksteine und Denkmäler im Stadtgebiet steckbriefartig vorgestellt. Weitere Informationen zu den Werken sowie den Künstlerinnen und Künstlern sind in der Dokumentation "Kunst in Puchheim. Skulpturen, Plastiken und Bilder in städtischem Eigentum - Städtische Räume für Bildende Kunst" von Werner Dreher zu finden.

Hermann und Karl-Heinrich Brunotte
Kriegsgefangenenlager (1988)

Gedenkstein, bearbeiteter Findling aus Hauzenberger Granit
Länge ca. 180 cm, Breite ca. 90 cm, Höhe ca. 90 cm
Standort: Grünanlage am Sportzentrum Puchheim
Von der Gemeinde Puchheim 1988 in Auftrag gegeben zum Kaufpreis von 33.000 DM

Schlichter Gedenkstein für Kriegsgefangene 1914-18

Zur Erinnerung an das „Kriegsgefangenlager Puchheim“, das bereits im ersten Weltkriegsjahr 1914 auf dem Gelände des aufgelassenen Flugfeldes errichtet wurde, gab die Gemeinde Puchheim am 14. September 1988 bei der Künstlergemeinschaft Hermann und Karl-Heinrich Brunotte aus Waldkraiburg die Errichtung eines Denkmals in Auftrag. Zur Ausführung kam ein schlichter Gedenkstein, ein von den Künstlern bearbeiteter Findling aus Hauzenberger Granit. Ein umlaufendes, aus dem Stein reliefartig hervortretendes Stacheldrahtband symbolisiert das Los der Soldaten, die in den Jahren 1914 bis 1919 im Kriegsgefangenenlager Puchheim untergebracht waren. Zum Kriegsende 1918 waren hier 10.692 Franzosen und 14.072 Russen in Gefangenschaft. Der Abtransport der letzten Lagerinsassen dauerte bis zum Jahr 1920.

Hermann und Karl-Heinrich Brunotte
Vertriebenen-Gedenksteine (1988)

Drei Dreiecksstelen aus Hauzenberger Granit, mit jeweils zwei farbig gefassten Wappen auf Basaltlavaplatten
Schenkelmaße der Stelen 35 bzw. 30 cm, Höhe ca. 155 cm
Standort: Grünanlage am Sportzentrum Puchheim
Von der Gemeinde Puchheim 1988 in Auftrag gegeben zum Kaufpreis von 33.499,99 DM

Zur Erinnerung an ehemaliges Siedlungsgelände der Vertriebenen

Zur Erinnerung an das ehemalige Siedlungsgelände der Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges, die in den ersten Nachkriegsjahren in den Baracken des ehemaligen „Kriegsgefangenlagers Puchheim“ untergebracht wurden, gab die Gemeinde Puchheim am 15. September 1988 bei der Künstlergemeinschaft Hermann und Karl-Heinrich Brunotte aus Waldkraiburg das Herstellen und Aufstellen eines Denkmals in Auftrag. Zur Ausführung kam eine Dreiergruppe von Dreiecksstelen aus Hauzenberger Granit. Die Schenkelmaße der Dreiecke betragen zweimal 35 und einmal 30 Zentimeter. Jede einzelne Stele trägt zwei eingesetzte Wappen aus Basaltlavaplatten mit farbig aufgemalten, eingebrannten Glasuren. Auf Keramikbilder dieser Art hatte sich Karl-Heinrich Brunotte, der Zwillingsbruder des Steinbildhauers Hermann, spezialisiert. Unter den Wappen sind in weißen Großbuchstaben die Namen der jeweiligen Vertriebenengebiete aufgetragen: Ostpreußen und Oberschlesien, Sudetenland und Pommern, Westpreußen und Niederschlesien.

Paul Korn
Kriegerdenkmal Puchheim-Bahnhof (1957)

Muschelkalk-Kernstein mit Christus-Relief und Inschrift
Breite 165 cm, Höhe 196 cm, Tiefe 45 cm
Standort: Am Grünen Markt
Von der Gemeinde Puchheim 1956 in Auftrag gegeben zum Gesamtpreis für Bildhauer- und Steinmetzarbeiten von 4.800 DM

Sühnekreuz mit Relief des Wiederauferstandenen

Das Motiv des wiederauferstandenen Jesu Christi prägt den aus Muschelkalk gehauenen Gedenkstein zu Ehren der in den beiden Weltkriegen Gefallenen aus dem Ortsteil Puchheim-Bahnhof. Die Arme sind zur Himmelfahrt gebreitet, Gloriole, Schultertuch, Lendentuch und eine kuppeltragende Konsole zu Füßen gliedern die Halbrelieffigur, die nach der vertikalen Mittelachse des Steines ausgerichtet ist. Der Stein selbst ist in den Umrissen eines Sühnekreuzes zugehauen. Zu beiden Seiten der Christusfigur sind die Namen der in den jeweiligen Kriegsjahren gefallenen Puchheimer Soldaten in dunklen Buchstaben aufgetragen. Ein zweizeiliger Bibelspruch ist am unteren Ende des Steines hinter Pflanzenschmuck verborgen.

Eine Entwurfszeichnung für das Kriegerdenkmal reichte der Bildhauer Paul Korn aus München bei der Gemeinde Puchheim ein. Sie trägt einen technischen Prüfungsstempel des Landratsamtes Fürstenfeldbruck mit Datum vom 16. Mai 1957. Außerdem muss Korn ein Modell eingereicht haben, denn am 5. November 1956 hatte die Gemeinde Puchheim die Firma Hans Dillitzer aus Fürstenfeldbruck beauftragt, ein Kriegerdenkmal nach Entwurf und Modell des Bildhauers Hans Korn, München, zu erstellen. Die Fundamentierung führten freiwillige Helfer unter Anleitung von Martin Eigelein kostenlos durch; die Begrünung der Anlage besorgte der Obst- und Gartenbauverein Puchheim-Bahnhof. Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 19. Mai 1957 auf einer Grüninsel vor der alten Volksschule am heutigen Grünen Markt. Mit Wirkung vom selben Tag wurde das Mahnmal, das ein Jahr zuvor von der VdK-Ortsgruppe Puchheim beantragt worden war, von der Gemeinde übernommen.

Adolf Lallinger
Kriegerdenkmal Puchheim-Ort (1921)

Skulptur und Sockel aus Donaukalkstein, künstlerisch abgetönt; Inschriften auf Marmorplatten graviert und bräunlich gefasst
Sockelbreite ca. 290 cm, Sockeltiefe ca. 170 cm, Gesamthöhe ca. 300 cm
Standort: Augsburger Straße, Einmündungsbereich Dorfstraße
Initiiert und finanziert vom Veteranen- und Soldatenverein Puchheim zum Gesamtpreis für Bildhauer- und Steinmetzarbeiten von 17.000 Mark; Aufstellung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Puchheim

Die „deutsche Frau“ in Trauer

Der Bildhauer Adolf Lallinger betrieb in München ein „Architekturbüro für Denkmale“. Zu seinem Entwurf für ein Kriegerdenkmal in Puchheim-Ort reichte er folgende Erläuterung ein: „Dem Kriegerdenkmal soll zugrunde liegen das Motto ‚die deutsche Frau‘“. Zum einen solle die fortwährende Wiederholung der bekannten religiösen Motive wie St. Georg oder St. Michael, aber auch des „militärischen und kriegerischen Vorbildes“ vermieden werden. Zum anderen sei insbesondere für die ländliche Gemeinde die Frau das passende Symbol. „Hat doch die deutsche Frau in der Landwirtschaft am meisten mitgearbeitet, die Mühsalen und Entbehrungen in der Heimat überbrücken zu helfen.“ Dem „Heldenmut und Opferwillen der Männer an der Front“ stehe die „Trauer der Frauen und Mütter der Helden in der Heimat“ gegenüber. „Es ist das Hauptgewicht darauf gelegt, das Unschöne des Todes auf das Mindeste in Erscheinung zu bringen.“ Die Sterblichkeit werde daher nur durch die Urne zum Ausdruck gebracht. Der geknickte Lorbeerreis in der Hand deutet nach Worten Lallingers an, „dass die Spitze des Sieges nicht erklommen werden konnte“. Diesen Lorbeerzweig „gibt die trauernde deutsche Frau ihren Heldensöhnen“.

Die mächtigen Kastanien um das Denkmal herum mussten 1994 aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Im Juli 1994 wurde der 26 Tonnen schwere Denkmalblock an der Einmündung der Dorfstraße in die Augsburger Straße ein paar Meter ortseinwärts versetzt.

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