
Die vierte und letzte Lesung der Shortlist-Kandidatinnen des Puchheimer Buchpreises 2025 fand am 8. August 2025 in der Stadtbibliothek Puchheim statt. Vor mehr als 80 Gästen las Janine Adomeit aus ihrem Werk „Die erste halbe Stunde im Paradies“.
Gastgeberin Janine Weinberger, Leiterin der Stadtbibliothek, begrüßte die Gäste und verwies nochmals auf die Abstimmungsmöglichkeiten zum Preis und die große Preisverleihung am 13. November im Puchheimer Kulturcentrum PUC. Mandy Frenkel, Stadt Puchheim Kunst und Kultur, stellte als Mentorin des Buches die Autorin kurz vor. Insgesamt drei Stellen las die Janine Adomeit aus ihrem Buch „Die erste halbe Stunde im Paradies“. Der Roman spielt sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und handelt von den beiden Geschwistern Anne und Kai und deren kranker Mutter Elli, um die sich die beiden kümmern müssen. Die Kinder sind mit der Pflege bald überfordert und so spitzt sich die familiäre Situation immer weiter zu.
Im ersten Teil der Lesung wurden die handelnden Personen vorgestellt. Die Mutter, eine ehemalige Opernsängerin, möchte den Kindern mit einer Reise über Sylvester nach Pisa etwas Besonderes bieten. Auch die nächste Lesestelle spielte noch in der Vergangenheit. Die Erkrankung der Mutter ist weiter vorangeschritten und macht das Zusammenleben immer schwieriger. Die Kinder kümmern sich weiterhin um ihre Mutter, geraten mit ihren eigenen Bedürfnissen selbst aber immer weiter in den Hintergrund. Die Beziehung zwischen den beiden Kindern ist sehr eng. Der letzte Abschnitt, der gelesen wurde, spielt dann in der Gegenwart und beschreibt die Entfremdung zwischen den beiden Geschwistern. Beide haben ganz unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen und scheinen kaum wieder zueinander finden zu können.
Die Autorin führte aus, dass sich ein Großteil des Romans um Loyalitätskonflikte drehe. Sie habe hier insbesondere die schwierige Situation für Kinder und junge Erwachsene zeigen wollen, die in eine familiäre Pflegesituation geraten sind. Über diese werde aktuell viel zu wenig gesprochen und bis heute gäbe es kaum Hilfen oder Unterstützung von staatlichen Stellen. Zum Abschluss der Lesung resümierte Frenkel, dass der Roman zutiefst feinfühlig und sehr gut geschrieben sei. Trotz aller negativen Schilderungen sei es ein sehr tröstliches Buch.
Noch bis zum 31. Oktober 2025 können die Leserinnen und Leser darüber entscheiden, wer den Puchheimer Buchpreis erhält. In allen teilnehmenden Bibliotheken im Landkreis sowie im Puchheimer Rathaus und in der Buchhandlung Bräunling stehen Abstimmungsboxen bereit, in die die Abstimmungskarten eingeworfen werden können. Auch eine Online-Abstimmung ist auf dem Beteiligungsportal der Stadt Puchheim, das über die städtische Website erreichbar ist, möglich. Unter allen Teilnehmenden werden attraktive Preise verlost. Der Hauptgewinn ist eine Reise zur Leipziger Buchmesse im März 2026. Alle weiteren Informationen sind unter www.puchheim.de/puchheimer-buchpreis zu finden.
Foto 1: Die Autorin Janine Adomeit (links) mit Mandy Frenkel