Liebe Puchheimerinnen und Puchheimer,
das Lied „Alle Jahre wieder“ verspricht, dass das Christkind bald kommt. Wir alle singen dieses schöne Lied gerne und mit Freude. Weihnachten kommt, das ist gewiss. Das steht ja auch so im Kalender. Alle Jahre wieder gibt es einen Christbaum, gutes Essen sowie kleinere und größere Geschenke. Ich freue mich auf die Familientreffen, auf den Kirchgang und auf die freie Zeit, in der ich nicht arbeiten muss.
Gerade die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass dieses „Alle Jahre wieder“ keine Selbstverständlichkeit ist. Hier in Puchheim hat uns Corona gehörig durcheinandergebracht. Wie traurig, anstrengend oder verzweifelt muss Weihnachten allerdings für die Menschen sein, die aus ihren Heimatorten geflohen sind, deren Familien in Kriegsgebieten leben, die in Hunger, Kälte oder Dunkelheit dieses Fest begehen? Die keinerlei Hoffnung haben, dass es jemals ein „Alle Jahre wieder“ geben wird.
Die christliche Weihnachtsbotschaft erzählt vor allem davon, dass im Unvermuteten, im Ungewöhnlichen, im Unscheinbaren Gutes gefunden werden kann. Vielleicht ist es also ganz gut, wenn wir in unseren Gewohnheiten etwas gestört werden und so wieder auf das Wesentliche schauen können. Es geht darum, dass alle Menschen in Frieden und Sicherheit leben können. Dass alle Menschen genügend zu essen haben, dass die Kinder lernen können, dass wir uns gegenseitig unterstützen, dass Gerechtigkeit und Freiheit gewährleistet sind, dass einem bei Krankheit geholfen wird. Dass jeder Einzelne – egal wo – einfach Mensch sein kann. Das ist bei weitem nicht nur die Aufgabe für die große Politik. Da reichen oft kleine Gesten, aufmunternde Worte oder Hilfe durch Spenden, die die Welt verändern von unten her.
Liebe Puchheimerinnen und Puchheimer, ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest, eine gute Zeit zwischen den Jahren und für das neue Jahr Frieden, Gesundheit und Menschlichkeit in der Welt.
Ihr Norbert Seidl
Veröffentlicht im Dezember 2022.