Am 17. April 2025 jährte sich der Geburtstag von Alf Lechner, eines gebürtigen Münchners, zum hundertsten Mal. Die Stadt Puchheim gehört zu den glücklichen Städten und Gemeinden, die eine Skulptur des weltweit bedeutenden Stahlbildhauers ihr Eigen nennen dürfen.
Alf Lechner war 76 Jahre alt und bereits von einem Rückenleiden geplagt, als er im Juni 2001 persönlich das Aufstellen seiner 27 Tonnen schweren Massivstahlskulptur „Konstellation D 3“ auf der Wiese neben dem Puchheimer Kulturcentrum PUC leitete. Alf Lechner saß auf einem schlichten Dreibeinhocker und dirigierte das Einhieven des 18 Tonnen wiegenden konvexen Stahlelements neben den neun Tonnen wiegenden konkaven Stahlblock. Die beiden Stelen sind gedreht zueinander ausgerichtet und weisen Scharten an den Schnittkarten auf, die der Schneidbrenner durch bewusst wechselnden Gasdruck hinterlassen hat. Die beiden Formkörper aus massivem Stahl machen die Konstellation von Schwerkraft und Gleichgewicht, archaischer Form und stofflicher Massivität erfahrbar. Selbst den Standort des Bildwerks in Korrelation zur PUC-Architektur hatte Lechner akribisch errechnet.
Auf Initiative des damaligen Puchheimer Bürgermeisters Dr. Herbert Kränzlein hatte eine Abordnung von zehn Gemeinderäten im Januar 2001 in Ingolstadt die tonnenschwere Stahlskulptur besichtigt; den nicht mitgereisten Gemeinderatsmitgliedern wurde ein Modell gezeigt. Dem Ankauf des Bildwerks zum Preis von 144.450 DM stimmte der Gemeinderat zu, wobei Alf Lechner „der kunstsinnigen Gemeinde Puchheim“ finanziell entgegengekommen war. Seit ihrer Einweihung am 21. Juni 2001 bereichert Alf Lechners „Konstellation D 3“ die Kulturlandschaft Puchheims – ein Glücksfall für die Stadt!
In Obereichstätt, wo er ab dem Jahr 2000 wohnte und auf dem Gelände des ehemaligen Fürstbischöflichen Eisenhüttenwerks einen Skulpturenpark eingerichtet hatte, ist der vielfach ausgezeichnete Stahlbildhauer am 25. Februar 2017 gestorben.
Werner Dreher
Veröffentlicht im Juni 2025.