
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Puchheim-Bahnhof und Puchheim-Ort große Niedermoorflächen. Inzwischen ist der größte Teil bebaut beziehungsweise wird landwirtschaftlich genutzt.
Umso bedeutender ist die Wiese südlich der Alpenstraße. Sie gehört mit ihrer selten gewordenen Pflanzengesellschaft zu den wertvollsten Niedermoorrelikten des Landkreises. Doch die Fläche ist vielfältig bedroht. Invasive Neophyten wie die Kanadische Goldrute und das drüsige Springkraut stellen ein großes Problem dar. Damit diese nicht überhandnehmen, organisieren die Mitglieder der Bund Naturschutz-Ortsgruppe bereits seit vielen Jahren jährliche Pflegeaktionen.
Ein noch größeres Problem stellen die vielen Spaziergänger:innen dar, deren Hunde frei über die Wiese laufen und dort Kot und Urin absetzen.
Um über die Besonderheiten der Fläche zu informieren und um rücksichtsvolles Verhalten anzumahnen, wurde dort nun eine Infotafel installiert. Mit einer kleinen Feier wurde diese am Samstag, 26. April 2025, durch Ersten Bürgermeister Norbert Seidl eingeweiht. Monika Dufner vom städtischen Umweltamt wies auf die Bedeutung der Moore als Wasser- und CO2-Speicher hin, Diplom Biologe Anton Schmid stellte den anwesenden Gästen typische pflanzliche und tierische Bewohner der Fläche wie z.B. den Großen Wiesenknopf und den darauf spezialisierten Ameisenbläuling vor.
Außerdem gab es ein großes Dankeschön an Dagmar Koch, die fast 40 Jahre Mitglied im Puchheimer Umweltbeirat war und weiterhin aktives Mitglied beim Bund Naturschutz ist. Auch ihrem unermüdlichen Engagement ist der noch weitgehend gute Zustand der Fläche zu verdanken, wie Jennifer Getzreiter, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe, in ihrer Laudatio erklärte.
Die Infotafel befindet sich am südöstlichen Eingang zur Wiese.
Foto: Erster Bürgermeister Norbert Seidl und Dagmar Koch bei der Enthüllung der Infotafel.
Veröffentlicht im Mai 2025.

Steckbrief: Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist eine gefährdete Schmetterlingsart, deren Überleben eng mit dem Großen Wiesenknopf und der Roten Knotenameise verbunden ist. Die Blüten des Wiesenknopfs dienen ihm als Nahrungsquelle, Schlaf- und Ruheplatz sowie zur Balz, Paarung und Eiablage. Auch die Schmetterlingsraupe lebt dort bis nach der dritten Häutung Danach lässt sie sich fallen und wird von der Roten Knotenameise ins Nest getragen. Dort ernährt sie sich bis zu ihrer Verwandlung zum Schmetterling von der Ameisenbrut.
Fotoquelle: Anton Schmid