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Die letzte Puchheimer Leserpreisträgerin und ihre Verlegerin

Die Münchner Verlegerin Tanja Graf (rechts) mit der Schriftstellerin Lena Gorelik bei der Vergabe des Puchheimer Leserpreises 2010 im PUC

Tanja Graf leitet seit 1. Juli 2016 das Literaturhaus München. Die Verlegerin und Lektorin löste den Literaturwissenschaftler Reinhard G. Wittmann ab, der ab 1996 die Leitung innehatte. Auch in Puchheim ist Tanja Graf keine Unbekannte. Literaturbegeisterte erinnern sich an die Vergabe des letzten Puchheimer Leserpreises am 23. April 2010 im Kulturcentrum PUC. Die Preisträgerin Lena Gorelik freute sich gemeinsam mit ihrer Verlegerin Tanja Graf über den mit 4.000 Euro dotierten Preis, über dessen Gewinn nicht eine Jury, sondern das Leserpublikum entschieden hatte. Seite an Seite lauschten Gorelik und Graf den Worten des damaligen Ersten Bürgermeisters und „Erfinders“ des 1985 erstmals verliehenen Puchheimer Leserpreises, Dr. Herbert Kränzlein. Er würdigte die Preisträgerin als „eine Wandlerin zwischen den Welten, die zwischen jüdischen, russischen und deutschen Befindlichkeiten balanciert und einfühlsam dieses Lebensgefühl vermittelt“.

Lena Goreliks Roman „Hochzeit in Jerusalem“ hatte den 164 Leserinnen und Lesern, die in den vorangegangenen Monaten die Bücher der vier zur Wahl stehenden Schriftsteller in der Gemeindebibliothek entleihen und ihr Votum per Stimmzettel abgeben konnten, am besten gefallen. Mit sicherem Gespür für vielversprechende literarische „Newcomer“ nahm Tanja Graf den Roman 2007 in das Programm des SchirmerGraf Verlags auf, den sie 2003 zusammen mit dem Münchner Kunstverleger Lothar Schirmer gegründet hatte. Das Verlagshaus war bekannt für die schöne Gestaltung anspruchsvoller Bücher und adelte auch das Werk der jungen, 1981 in Leningrad geborenen Lena Gorelik, die mittlerweile zu den besten ihrer Zunft zählt. Schirmer und Graf trennten sich jedoch 2009, nachdem der erhoffte wirtschaftliche Erfolg ausblieb. In Zusammenarbeit mit dem Ullstein Verlag führte Tanja Graf von 2010 bis Ende Februar 2015 ihren eigenen GrafVerlag mit neuen Ideen weiter. Anschließend wechselte sie zum Diogenes Verlag nach Zürich, der auf ihre konzeptuelle und kreative Erfahrung bauen wollte. Diese setzt die 57-jährige Tanja Graf nunmehr erfolgreich beim Münchner Literaturhaus ein.

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