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Das Umweltamt informiert – Amphibienwanderung beendet

Die Amphibienwanderung im Frühjahr 2024 war für die Sammler:innen und auch für die Amphibien eine große Herausforderung. Anfang Februar hatte sich der Winter so früh wie noch nie verabschiedet, und so haben sich am 9. Februar die ersten Kröten im Stadtgebiet in Richtung ihrer Laichgewässer bewegt. Im Zuge des Klimawandels beginnt diese Wanderung zunehmend früher, was noch vor Jahren erst Mitte März / Anfang April passierte, geht jetzt schon Mitte Februar los.

Ein Großteil der Amphibien läuft über die Olchinger Straße und den Ihleweg sowie in Eichenau über den Puchheimer Weg zum Mondscheinweiher. Mit der erheblichen Zunahme der Verkehrsdichte in diesen Bereichen werden zum Schutz der Amphibien und Sammler:innen Schranken installiert, die von freiwilligen Helferinnen und Helfern des Bund Naturschutz und den Bauhöfen der Stadt Puchheim und der Gemeinde Eichenau über circa sechs Wochen hinweg betreut werden.

Trotz der klimatischen und organisatorischen Herausforderungen bleibt ein positiver Aspekt hervorzuheben: Die Anzahl der wandernden Amphibien ist stabil geblieben. Dies zeigt, dass die Schutzbemühungen des Bund Naturschutz, der freiwilligen Helfenden und der städtischen Verwaltung Früchte tragen. Es wird jedoch auch klar, dass die jährlichen Schutzmaßnahmen unerlässlich sind, um einen Rückgang der Populationen zu verhindern.

Auch die neuen Pächter des Mondscheinweihers, der Fischereiverein Eichenau e.V., werden künftig ein Auge auf den Amphibienlaich haben. So ist angedacht, künftig den der Gemeinde Eichenau zugewandten Teil des Weihers vom 1. Februar bis einschließlich 30. April für das Fischen zu sperren. Zudem soll Totholz im Weiher belassen werden und den Kaulquappen Unterschlupf bieten.

Die Gefahren für die wandernden Amphibien sind vielfältig. Die Wanderwege in Puchheim führen durch bewohnte Gebiete, hier können Amphibien in Kellerschächte oder Treppenabgänge fallen. Sockel von Gartenzäunen versperren den Weg. Diese Sockel zwingen Amphibien dann oft dazu, auf den Straßen zu wandern, wo sie ihrem größten Feind ausgesetzt sind: dem Auto.

Was viele Autofahrer nicht wissen: Selbst wenn man einer Kröte ausweicht und sie nicht direkt überfährt, dann wird sie bei niedrigen Geschwindigkeiten von den entstehenden Druckunterschieden tödlich verletzt.

Die ehrenamtlichen Helfenden des Bund Naturschutz haben im Rahmen der diesjährigen Wanderung über 500 Tiere sicher zu ihren Laichgewässern begleitet. Ein besonderer Dank gilt dabei den zahlreichen Freiwilligen, den beteiligten Gemeinden und den verständnisvollen Autofahrerinnen und Autofahrern, deren Geduld und Rücksichtnahme einen unverzichtbaren Beitrag zum Erfolg dieser Maßnahmen leisten.

Wer diesen Tierarten, die alle unter besonderem Schutz stehen, helfen möchte, kann dies im eigenen Umfeld tun:

  • Kellerfenster und Lichtschächte sichern, damit keine Tiere hineinfallen und vertrocknen können.
  • Mit Krötenschildern gekennzeichnete Straßen abends möglichst nicht mehr befahren.
  • Auf den Einsatz von Pestiziden im Garten verzichten.
  • Gärten naturnaher gestalten mit verwilderten Ecken.
  • Hecken mit einheimischen Straucharten als Überwinterungs- und Versteckmöglichkeiten anlegen.
  • Wer einen eigenen Teich im Garten hat, sollte auf Goldfische verzichten, da sie gerne den Laich der Amphibien fressen.

(Foto: Roman Kohl)

Veröffentlicht im April 2024.

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